Luckenwalder Literaturgespräche 2002

Diese Reihe wurde am Freitag, den 17. Mai 2002 um 19.30 Uhr, in der Kunsthalle Vierseithof, Am Herrenhaus 2 in Luckenwalde fortgesetzt.

Zu Gast war der Jazz-Gitarrist und Autor Coco Schumann. Er las aus seinem Buch "Der Ghetto-Swinger", gab mit seiner Band Kostproben aus seinem musikalischen Schaffen und stand anschließend für ein Gespräch zur Verfügung.

"Ich bin Musiker. Ein Musiker, der im KZ gesessen hat, kein KZler, der die Musik macht. Ich habe viel zu sagen. Die Richtung ist klar: Back to the roots, in jene Welt, in der meine Seele zu Hause ist, in den Swing. Wer den Swing in sich hat, ob er im Saal steht oder auf der Bühne, kann nicht mehr im Gleichschritt marschieren." Coco Schumann

Coco Schumann wurde 1924 in Berlin geboren, entdeckt mit dreizehn Jahren Swing und Jazz für sich. Wegen seiner Herkunft wurde er nach Theresienstadt, Auschwitz und Dachau deportiert. In Theresienstadt wird er Mitglied einer der besten Jazz-Combos des Dritten Reichs, den "Ghetto-Swingers". Nach dem Krieg lebte Coco Schumann in Australien, trat erfolgreich in verschiedenen Ländern auf. Heute lebt er in Berlin. Er ist einer der besten deutschen Jazz-Gitarristen. Bis Ende der achtziger Jahre hat er über sein Schicksal nicht gesprochen - in dem Buch "Der Ghetto-Swinger" erzählt er seine Geschichte zum ersten Mal.

Dies war eine Veranstaltung des Brandenburgischen Literaturbüros, der Haberent, der Kreis- und Stadtbibliothek Luckenwalde mit freundlicher Unterstützung der "Freunde und Förderer der Kunsthalle e.V.".

Veranstaltungsfotos