Luckenwalder Literaturgespräche 2004

Diese Reihe wurde am Sonntag, den 17. Oktober 2004 um 11.30 Uhr in der St. Johanniskirche Luckenwalde am Markt fortgesetzt - Martina Gedeck las aus dem Buch "Emmi Bonhoeffer - Essay, Gespräch, Erinnerung" herausgegeben von Sigrid Grabner und Hendrik Röder im Lukas Verlag 2004.

Emmi Bonhoeffer (1905 - 1991) trug ihr Schicksal mit großer Tapferkeit und einer bewunderswürdigen Selbstdiziplin. Ihr Ausspruch "Das ist nicht wesentlich!" bezeichnete den von ihr gelebten Verzicht ohne Bitterkeit. Pragmatisch und einfühlsam half sie jenen, die seeliche und materielle Not litten.
Es war nur folgerichtig, dass sie ihre Erlebnisse bei der Betreuung von Zeugen im Auschwitz-Prozeß in der Form sehr persönlicher Briefe an ihre in den USA lebende jüdische Freundin niederschrieb. Der vorliegende Band enthält diese seit langem vergriffene Veröffentlichung in einer Neuauflage, aber auch bislang unpublizierte Tagebuchaufzeichnungen vom Frühjahr 1945, ein Porträt ihres von den Nazis hingerichteten Mann Klaus Bonhoeffer, Vorträge über ihre Familie sowie Gesprächsnotizen aus dem Sommer 1989.

Martina Gedeck, 1964 in München geboren, Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar an der Berliner HdK. Engagements in Hamburg, Basel und Salzburg. Zahlreiche Hauptrollen in Spielfilmen von Hermine Huntgeburth, Jo Baier, Wolfgang Becker und Helmut Dietl. Erst vor wenigen Wochen war sie in der ARD als Schriftstellerin Brigitte Reimann in dem Film "Hunger auf Leben - Das Leben der Brigitte Reimann" zu sehen.
Für ihre Darstellung dieser Rolle wurde Martina Gedeck jetzt als beste Schauspielerin mit dem Deutschen Fernsehpreis 2004 ausgezeichnet.

Dies war eine gemeinsame Veranstaltung der Kreis- und Stadtbibliothek Luckenwalde, des Brandenburgischen Literaturbüros - mit freundlicher Unterstützung der evangelischen Kirchengemeinde Luckenwalde.

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